MICHAEL DOHLE

Galerie » Camus, Steine

Projektion

Ich liege im Tal und warte auf Sisyphos. Der wird mich wieder den Hang hinauf wälzen bis an die Kante zur Schlucht, über die ich noch nicht gestürzt bin. Es würde mich zerreißen, was mir egal wäre: Auch als Splitter bin ich Stein; nichts ist verloren.

Aber ihm würde etwas fehlen.

Er lässt mich den Hang hinunter rollen, immer und immer wieder. Die Trägheit trägt mich weit ins Tal, und Sisyphos folgt mir schwerfälligen Schritts.

Er scheint mit mir zu sprechen, aber ich kann ihm nicht antworten, nicht in seiner Sprache.

Pause

Camus lässt Sisyphos ins Tal gehen, der Spur des Steines folgend. „Auf diesem Rückweg, während dieser Pause, interessiert mich Sisyphos.“ (Camus, Der Mythos des Sisyphos)

Hier unten denkt Sisyphos über die Qualen seines Lebens nach und spricht: „Unsere Nächte von Gethsemane sind das.“ (dto)

Das müde und schweißnasse Gesicht des Sisyphos lehnt stumm am Stein. Ist Sprache Berührung?

• Die Kluft zwischen uns ist das einzige, dessen ich mir sicher bin. Du bist ein Stein, gleichgültig, kalt und fremd.

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• „Bedurfte ich so vieler Anstrengungen? Die sanften Linien dieser Hügel und die Hand des Abends auf meinem erregten Herzen lehren mich viel mehr.“ (dto)

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• Das Bild ist stärker als mein Wissen.

„Rechts und links ein Wald aus weißem Flieder Der atmete den Duft von Ewigkeit Und so kam ich schließlich immer wieder Gemeinsam ignorierten wir die Zeit.“ (Dirk Schulte, 2025)

• Like a rolling stone.

Texte von Michael Dohle

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